Der dunkle Nachthimmel ist ein Kulturgut! Nicht nur Astronomen, egal ob Amateure oder Profis, liegt der dunkle Nachthimmel am Herzen. Um die von Menschen gemachte Lichtverschmutzung wenigstens einmal im Jahr zu reduzieren, findet zur Zeit des September-Neumonds die Earth Night statt, wo möglichst viele künstliche Lichtquellen von 22:00 bis zum Sonnenaufgang ausgeschaltet werden. Damit soll auf die exzessive Nutzung von Kustlicht während der Nacht hingewiesen und einen bewussteren Umgang mit der Ressource Licht hingewiesen werden.
Schon die Menschen in der Antike nutzten die Sterne zur Navigation. In einer dunklen Nacht sind etwa 6500 Sterne mit bloßem Auge zu erkennen, bei unserer aufgehellten Umwelt hat sich die Anzahl dramatisch reduziert. Durch die LED-Technik ist Beleuchtung sehr kostengünstig geworden, dabei wird vergessen, dass man auch durch das Ausschalten von LED-Beleuchtung Energie sparen kann, selbst wenn es nicht so viel ist wie bei herkömmlicher Beleuchtung. Durch die oft sinnlose, weil fehlgerichtete Beleuchtung, wie z.B. das Anstrahlen von Häuserwänden von unten nach oben oder auch nur an den Wänden vorbei in den Himmel, nächtliche Illumination von Gärten während die Bewohner längst schlafen, wird unser Nachthimmel unnötigerweise aufgehellt, so dass innerhalb von Städten die Milchstraße schon lange nicht mehr sichtbar ist.
Dieser aufgehellte Nachthimmel stört nicht nur Astronomen. Er hat auch in besonderem Maße Einfluss auf die Tierwelt. So sind in Europa viele der nachtaktiven Insektenarten ausgestorben. Nachtaktive Insekten werden von den Lichtquellen angezogen und finden keine Nahrung mehr. Diese Insekten fehlen bei der Bestäubung unserer Kulturpflanzen und sie wären auch Nahrungsquelle für andere Tiere gewesen. Zugvögel werden auf ihren Routen fehlgeleitet, Der aufgehellte Nachthimmel stört auch den Tag/Nacht-Zyklus vieler Tiere und ist nicht zuletzt auch oftmals für die zunehmende Schlaflosigkeit der Menschen verantwortlich.
Nicht vergessen! Heute ist eine partielle Sonnenfinsternis. Das bedeutet, dass der Mond die Sonne nur zu einem Teil verdeckt. Aber Vorsicht! Nur mit entsprechender Schutzausrüstung wie z.B. Sonnenfinsternisbrillen oder spezieller Sonnenfilter in die Sonne sehen, sonst droht Erblindungsgefahr. Die Stiftung Planetarium Berlin, die Gesellschaft deutschsprachiger Planetarien und die Vereinigung der Sternfreunde bieten für dieses Ereignis einen Live-Stream: https://sternfreunde.de/…/sonnenfinsternis-im-livestream/
Als ich mich kurz vor 09:00 über ZOOM für die Tagung einloggte waren schon etwa 30 Personen angemeldet. Da kam schon die Bemerkung „Sonst waren wir aber mehr“. Aber Dr. Dominik Elsässer, der das Programm moderierte, beruhigte gleich, es war ja noch vor 09:00. Und richtig, je später es wurde, desto mehr Teilnehmer konnte man zählen. Die höchste Teilnehmerzahl, die ich mir notiert habe war immerhin über 170!!
Dr. Elsässer begrüßte dann pünktlich um 09:00 die Teilnehmer und gab einen kurzen Überblick, was uns an diesem Tag alles erwarten würde.
Der erste Vortrag war von Prof. Dr. Eva Grebel, der Leiterin des Astronomischen Rechenzentrums der Uni Heidelberg. Sie erzählte in einem sehr fesselnden Vortrag über die neuesten Erkenntnisse in der „Galaktische Archäologie“. Damit ist die Entstehung und Entwicklung der Galaxien und Sternpopulationen gemeint. „Sterne sind unsere Fossilien“ sagte Prof. Grebel, da Galaktische Archäologen kaum Ausgrabungen machen können.
Es folgte ein recht anspruchsvoller Beitrag von Florian Bleymann über „Künstliche Intelligenz und Machine Learning“. Obwohl ich mich auch mal ein klein wenig mit Programmiersprachen beschäftigt habe (vor langer, langer Zeit) muss ich ehrlich zugeben, spätestens bei neuronalen Netzen bin ich ausgestiegen, das war mir zu hoch. 😉
Sternbedeckungen z.B. durch den Mond kann man oft sehen, aber Sternbedeckungen durch Kleinplaneten ist schon etwas Besonderes. Dr. Eberhard Bredner erzählte von seinen Erfahrungen bei einer Sternbedeckung durch 1048 Feodosia. Er hatte sich mit 2 Teleskopen und an 2 Standorten darauf eingerichtet, aber an einem Standort war es dann ein kompletter Fehlschlag und dadurch waren seine Erwartungen bei den automatischen Aufnahmen des anderen Teleskops auch gering, was sich dann aber als voller Erfolg herausstellte. Dr. Bredner verströmte eine solche Begeisterung bei seinem Vortrag, ich kann mir gut vorstellen dass sich viele der Zuhörer jetzt auch mal dazu hinreißen lassen, Sternbedeckungen zu beobachten.
Der letzte Vortrag vor der Mittagspause kam von Dr. Stefan Deiters aus Hamburg über die relativ junge Astronomiezeitschrift „astronomie – DAS MAGAZIN“, die nach der Einstellung der „Abenteuer Astronomie“ (ehemals Interstellarum) auf dem Markt erschienen war um wieder ein Praxisheft für Amateurastronomen bieten zu können. Einige der ehemaligen Mitarbeiter von „Abenteuer Astronomie“ sind hier auch mit aktiv. Ich habe mir schon mal ab und zu ein Heft gekauft und finde die Zeitschrift auch sehr praxisnah, aber mit einem Abo der „Sterne & Weltraum“ und dem „VdS-Journal für Astronomie“ bin ich komplett ausgelastet, deshalb wird es bei den Gelegenheitskäufen bleiben.
Anschließend war für eine Stunde Mittagspause, in der Zeit wurden Break-out-rooms eingerichtet, wo man sich zum Chat treffen konnte.
Um 13:00 ging es weiter mit einem Vortrag von Dr. Uwe Pilz: „Schwarze Löcher: Wo Licht ist, ist starker Schatten“ Leider wurde ich hier etwas abgelenkt, was der Nachteil ist wenn man nicht im Vortragssaal, sondern zu Hause sitzt und es auch mal an der Haustür klingeln kann. Ich bekam nur noch etwas zusammenhanglos mit, dass es unter anderem um die Berechnung der Raumkrümmung ging, dazu hatte Dr. Pilz im VdS-Journal Nr. 76 ein Python-Programm beschrieben.
Es folgte ein Betrag von Rolf Hempel über ein neues Open Source Stacking-Programm Planetary System Stacker (PSS). Er beschrieb seine Probleme mit den gängigen Stacking Programmen, die oftmals nicht weiterentwickelt werden und vor sich hindümpeln. Da bei den weit verbreiteten Programmen der Sourcecode nicht öffentlich ist, hängt alles an den Entwicklern. Deshalb wollte Herr Hempel ein Programm mit öffentlichem Code entwickeln, so dass es auch weiterentwickelt werden kann, wenn er mal nicht mehr die Zeit oder das Interesse dazu hat. Nach längerer Entwicklungszeit und ausführlichen Vergleichen mit Avistack und Registax ist er nach eigenen Angaben sehr zufrieden mit seinem Programm, das ihm beste Ergebnisse liefert. Ich habe es noch nicht geschafft, das Programm zu installieren und auszuprobieren, aber das ist nur noch eine Frage der Zeit. Übrigens gibt es auch ein deutsches Handbuch dazu 😉
Der Spektroskopie waren zwei Einzelvorträge gewidmet. Der Erste von Günter Gebhard, Ulrich Waldschläger und Siegfried Hold behandelte erst eine kurze Einführung unter anderem in die Geräte und ging dann zur Spektroskopie von Mizar und Deneb über.
Vor der Kaffeepause kam noch ein historischer Beitrag von Dr. Michael Geffert über den Astronomen Eduard Schönfeld. Dieser war ein Assistent Friedrich Wilhelm August Argelanders und später sein Nachfolger als Direktor der Bonner Sternwarte. Er schloss die „Bonner Durchmusterung“ ab und hat die Gründung der Astronomischen Gesellschaft vorangetrieben.
Nach einer kurzen Kaffeepause kam ein visuelles Highlight: „Fotografische Kometenjagd: 1000 Schweifsterne in 40 Jahren“. Ein Vortrag und Erlebnisbericht mit einer Bildershow von Michael Jäger und Gerald Rhemann. Erst der spannende Bericht über so viele Jahre Kometenbeobachtung, dann noch eine wunderbare Fotopräsentation mit passender Musikuntermalung – das ließ uns alle fast sprachlos zurück, bis ein Beifallssturm losbrach. Das war ganz großes Kino!
Es folgte der zweite Teil zur Vielfalt der Spektroskopie von Thomas Kremser und Christoph Quandt über die Technik eines Echellespektrograpen und zur Datenreduktion. Bitte fragt mich nicht, was das bedeutet 🙁
Der letzte Vortrag des Tages war „Sonnenfinsternis 2019 – Südamerikatour von Brasilien nach Argentinien“, ein spannender Erlebnisbericht mit vielen Fotos von Prof. Dr. Kai-Oliver Detken aus Grasberg. Bei solch einer Reise fotografiert man nicht nur die SoFi sondern auch Land und Leute, wozu Prof. Detken sehr informativ erzählte.
Etwa gegen 18:30 war dann Schluss und Dr. Elsässer hat die Tagung beendet.
Es war ein tolles Programm und zeigte die ganze Vielfalt, die die Beschäftigung mit der Astronomie aufweisen kann. Dominik Elsässer führte straff durch das Programm, so dass nach den Vorträgen nur kurz Zeit war um Fragen zu stellen, bevor es weiter ging. Die persönliche Treffen und den Austausch untereinander hat man vermisst, aber hoffentlich können wir das im nächsten Jahr dann wieder in Würzburg nachholen.
Von der Mondlandung, Space Shuttle Missionen, Leben auf der ISS und zukünftiger Mars Missionen
Am 16. August hielt der ehemalige deutsche Astronaut Thomas Reiter einen Vortrag am Neuen Gymnasium in Wilhelmshaven.
Thomas Reiter war von 1992 bis 2007 Astronaut der ESA und lebte und arbeitete 1995 für 179 Tage auf der russischen Weltraumstation „Mir“. Im Jahr 2006 wurde er wieder als Astronaut eingesetzt und flog mit dem Space Shuttle Discovery zur ISS (International Space Station). Nach 171 Tagen kehrte er zur Erde zurück.
Der Titel des Vortrages zog viele interessierte Besucher an, bereits eine halbe Stunde vor Beginn der Veranstaltung füllte sich die Aula des Neuen Gymnasiums.
Pünktlich um 19:00 wurden Redner und Publikum von Frau Dr. Wiebke Endres mit einleitenden Worten begrüßt und übergab dann das Mikrofon an Thomas Reiter, der seine Überraschung kundtat, dass doch nicht alle den Start der Bundesliga sehen wollten.
Er begann mit einer Vorstellung der ESA (European Space Agency) als europäische Raumfahrtbehörde. Die ESA wurde 1975 mit 10 Mitgliedsstaaten gegründet und ist inzwischen auf 22 Mitgliedsstaaten angewachsen. Das Hauptquartier ist in Paris, in Deutschland sind das Europäische Raumflugkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt, das Europäische Astronautenzentrum in Köln und das Columbus Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen.
Um eine Übersicht zu bekommen, was überhaupt alles zur Raumfahrt gehört, sprach er über Anwendungen wie GPS oder das zukünftige europäische Galileo-System, aber auch Telekommunikationssatelliten, Wettersatelliten, etc. Die bekanntesten Aspekte der Weltraumforschung sind unter anderem Sonden wie zum Beispiel „Rosetta“, die den Kometen Tschurjumov-Gerassimenko besuchte. Doch auch alles was die Raumfahrt überhaupt möglich macht, zählt dazu wie z.B. die Trägerraketen, Zulieferbetriebe, etc. Der Bereich Sicherheit betrifft nicht nur eventuell anfliegende Asteroiden sondern auch den Weltraummüll, der im erdnahen Raum umherfliegt und sowohl Satelliten als auch die ISS gefährden kann. Nur wird dieser „Müll“ bei der ESA etwas netter als „Raumfahrtrückstände“ bezeichnet. Der globale Klimawandel wurde durch die Satellitenbeobachtung erst entdeckt, da es von der Erde aus gar nicht möglich ist, so viele Sensoren zu installieren und zu überwachen, wie Messungen vom Orbit aus möglich sind.
Seit der ersten Mission von Herrn Reiter zur sowjetischen Raumstation „Mir“ (1995) hat sich sehr viel verändert. Während die Reise zur Raumstation vom Start der Rakete in Baikonur bis zum Andocken an der „Mir“ früher 2 Tage dauerte, können die Astronauten heute bereits nach 6 Stunden auf die ISS umsteigen. Als Thomas Reiter auf der „Mir“ gearbeitet hat, war diese bereits 10 Jahre alt und der überwiegende Teil der Technik war aus den 70er Jahren. Fünf Jahre später wurde der Wartungsaufwand für die Raumstation dann zu groß und man ließ sie kontrolliert abstürzen, so dass der größte Teil verglüht ist. Kontrollierte Abstürze erfolgen vorrangig über dem Südpazifik, in einem Bereich, wo es keine bewohnten Inseln gibt und Teile, die den Absturz überstehen, ins Wasser stürzen.
Dann sprach Herr Reiter über seine Zeit an Bord der ISS. Das erste Modul der ISS wurde 1998 gestartet und die Raumstation wurde dann über viele Jahre laufend erweitert. Inzwischen hat die ISS eine Größe von 108 x 70 Metern (zum Vergleich: die „Mir“ war 18 x 28 m groß). Seit 2000 ist sie durchgehend bemannt, zuerst mit 3 und seit 2011 mit immer 6 Astronauten. Das europäische Columbus-Modul ist seit 2008 in Betrieb. Die Station soll bis wenigstens 2024 weiter betrieben werden und fliegt in etwa 90 Minuten einmal um die Erde. Wenn die ISS über die Tagseite der Erde fliegt liefert jede Seite der Solarpanels über 100 kW an Strom, der in der Station gebraucht wird. Die überschüssige Energie wird für den Flug über die Nachtseite gespeichert. Dazu gibt es noch große Panels, die als Radiatoren die überschüssige Wärme der ISS an den Weltraum abgeben.
Schließlich stellte Herr Reiter den Zuhörern noch ein paar Beispiele von einzelnen Experimenten vor, die auf der ISS durchgeführt wurden. So wurde zum Beispiel im Zuge der Materialforschung das Material Titan-Aluminit entwickelt, das in Flugzeugturbinen verbaut wird. Oder aus dem Bereich der Plasmaphysik kommen inzwischen Anwendungen von kaltem Plasma zur Desinfektion und zur Förderung der Wundheilung zum kommerziellen Einsatz.
Bei Langzeitmissionen sind große Herausforderungen zu meistern. Allen voran die Lebenserhaltung. So wird an Systemen gearbeitet, möglichst viel Sauerstoff durch ein Recycling-System zurück zu gewinnen. Unterschiedliche Systeme mit unterschiedlicher Effektivität wurden in der ISS bereits getestet. Hochinteressant waren auch die medizinischen Aspekte zum Leben in der Schwerelosigkeit. Dass die Muskulatur einen erheblichen Abbau erlebt, hat wohl schon jeder gehört, aber auch das Kreislaufsystem wird vom Körper zurückgefahren. Zurück auf der Erde haben die Astronauten in der ersten Zeit Probleme aufrecht zu sitzen oder zu stehen. Selbst die Knochensubstanz wird abgebaut. Mich beeindruckte besonders die Information, dass auch das Immunsystem fast völlig zum Erliegen kommt, da die Aktivierung der Immunzellen unterdrückt wird. Auf der Erde versucht man sich dieses Phänomen in der Medizin im Kampf gegen Autoimmunerkrankungen zu Nutze zu machen.
Die Astronauten auf der ISS benötigen ca. 30% ihrer Arbeitszeit für Wartungsarbeiten an Bord der ISS, dazu gehören auch Außenbordeinsätze. Da die Astronauten während dieser Zeit wesentlich stärker der Strahlung ausgesetzt sind, muss die Strahlungsdosis genau überwacht werden. Als Lebenshöchstdosis gab Herr Reiter einen Wert von 500 mSv (Millisievert) an, wer diese Schwelle erreicht hat, wird nicht mehr für Raumfahrtmissionen eingeplant. Außenbordeinsätze werden auf max. 6 Stunden begrenzt, wozu noch eine lange Vorbereitungsphase kommt, in der die Astronauten reinen Sauerstoff einatmen, da auch in den Raumanzügen eine reine Sauerstoffatmosphäre besteht.
Die Zuhörer erhielten auch einen Ausblick auf geplante zukünftige Missionen. Zu den Zielen zählen neben dem Mond in fernerer Zukunft auch Exkursionen zum Mars. Dabei sind allein durch die Entfernungen schon wesentlich größeren Hürden zu bewältigen, Versorgungsflüge sind nicht so einfach möglich wie zur ISS. Hierfür sind ebenfalls die Systeme zur Sauerstoffgewinnung notwendig. In den Polgebieten des Mondes, besonders am Südpol, wurden Wasservorkommen entdeckt, es ist nur nicht sicher ob sie als Wassereis vorliegen, im Boden oder im Regolith (Mondstaub) gebunden sind. Aus Wassereis könnte der Sauerstoff über Elektrolyse relativ problemlos erzeugt werden, wenn das Wasser erst aus dem Boden gewonnen werden muss, wird dies ungleich schwieriger. Die bisherigen Planungen sehen Expeditionen zum Mond für Ende 2020 oder 2021 vor. Dazu wurde das Orion-Programm entwickelt, dessen Servicemodul aus Deutschland (Airbus, Bremen) kommt. Das Servicemodul enthält das Haupttriebwerk und dient unter anderem als Lager für notwendige Vorräte, incl. Sauerstoff und Treibstoff, trägt die Solarpanels und reguliert das Klima an Bord. Weiterhin ist eine modulare Raumstation geplant, die den Mond umkreist, ähnlich wie die ISS, die aber nicht dauerhaft besetzt ist. Die als „Lunar Orbital Platform-Gateway“ (LOP-G) bezeichnete Station soll als Sprungbrett sowohl für weitere Mondmissionen, als auch für eine spätere Marsmission dienen.
Weiterhin ist geplant im Juli 2020 den ExoMars Rover auf den Weg zum Mars zu schicken, der dort in einem Gebiet Bodenuntersuchungen vornehmen soll, wo eine frühere Küstenlinie vermutet wird (Oxia Planum).
Nach 2 Stunden kam Herr Reiter zum Ende seines Vortrages, stand aber noch für interessierte Fragen und Autogramme zur Verfügung. Alles in Allem war dies ein ausgesprochen informativer und spannender Vortrag, der nicht einen Moment langatmig oder gar langweilig wurde.
Vielen Dank für diesen wunderbaren Abend, Thomas Reiter!
Wie vielleicht schon aus den Nachrichten bekannt ist, will das private US-Raumfahrtunternehmen SpaceX die Hochgeschwindigkeitsinternet-Versorgung auf der ganzen Erde verbessern und hat dazu bisher 60 Satelliten gestartet. In den kommenden Jahren sollen noch viele weitere folgen, bis schließlich im Rahmen der Satellitenkonstellation „Starlink“ 12.000 Satelliten unseren Planeten umkreisen – zusätzlich zu den bereits aktiven Satelliten und dem „Weltraumschrott“. Hier ist eine Stellungnahme der „Vereinigung der Sternfreunde“ zu dem Thema: Statement der VdS zur Satellitenkonstellation „Starlink“
In diesem Jahr lud die Sternwarte Südheide e.V. zum jährlichen Norddeutschen Sternwartentreffen ein. Kassenwart Reimund Hahn und ich waren nach einer entspannten Fahrt bei bestem Wetter kurz vor 12:00 in Hermannsburg. Schon als wir das Christian-Gymnasium betraten kam uns Jens Sander von der Sternwarte Tornesch entgegen und warnte schon mal vor: Das ist riesig da oben! Für das Sternwartentreffen war die große Aula der Schule reserviert worden! Es waren etwa 50 Sternfreunde angereist, die sich in den großen Raum verteilen konnten. Kurz nach 12:00 begrüßte der 1. Vorsitzende der Sternwarte Südheide, Heinrich Nieschulz die Anwesenden und ihm folgten der Direktor des Gymnasiums, der Bürgermeister der Gemeinde Südheide und der Vorsitzende des niedersächsischen Kultusauschusses. Ein hochrangiges Empfangskomitee. Schließlich begann Michael Schomann (Sternwarte Braunschweig-Hondelage e.V.) mit seinem Bericht über die Aktivitäten der Norddeutschen Sternfreunde und über die VdS-Fachgruppe Astronomische Vereinigungen. Anschließend durfte ich in diesem Rahmen unseren Verein vorstellen. Andrea Sittig-Kramer berichtete über das SOFIA-Projekt, das Stratosphären Observatorium für Infrarot-Astronomie, wo sie an zwei Beobachtungsflügen teilnehmen durfte. Nach einer kurzen Pause, in der Schüler des Gymnasiums selbstgebackenen Kuchen anboten, ging es weiter. Utz Schmidtko von der Sternwarte St. Andreasberg rührte die Werbetrommel für den (barrierefreien) Sternenpfad Harz. Dr. Andreas Hänel (Leiter der Fachgruppe Dark Sky, Planetarium im Museum am Schölerberg, Osnabrück) referierte über Gebiete in Deutschland, die Bedingungen aufweisen, um sich evtl. als Sternenpark bezeichnen zu können. Die Schul- und Volkssternwarte Lübeck, die vom Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. (ASL) betrieben wurde, war 2017 abgerissen worden, aber Oliver Paulien vom ASL konnte alle Anwesenden mit der frohen Kunde überraschen, dass dank vieler Sponsoren die Sternwarte Lübeck 2020 an einem neuen Standort wieder eröffnet wird. Nach einer weiteren kurzen Pause kamen noch ein Vortrag zum 50sten Jubiläum der Mondlandung von Petra Petersen (Sternwarte Südheide e.V.), Bodo Hübner (Sternwarte Tornesch) erzählte, wie man die Besucher bei sehr langen Vorträgen bei der Stange hält und Peter Kreuzberg berichtete noch über den Neubau der Sternwarte Langwedel, wo ebenfalls der alte Standort abgerissen werden soll und ein neuer Platz gesucht und gefunden wurde. Es war ein rundherum gelungener Tag und leider wieder viel zu schnell vorbei. Das 10. NST wird im nächsten Jahr in Tornesch stattfinden. Ich freue mich schon darauf.
Und jetzt noch ein paar Fotos der Veranstaltung. Alle Fotos von Michael Schomann, Sternwarte Braunschweig-Hondelage e.V.
Am 18. Mai 2019 fand in Essen wieder der jährliche Astronomische Tausch und Trödel-Treff statt. Es war inzwischen die 35. Veranstaltung und ist schon seit vielen Jahren dem Namen Tausch- und Trödeltreff entwachsen. Nach Angaben der Veranstalter ist es die größte Astronomie-Messe Europas. Durch die zentrale Lage hört man auf der Messe nicht nur deutsche Wörter, viele Aussteller und Besucher kommen aus den benachbarten Ländern. Vor einigen Jahren musste die Messe den Standort wechseln, da der damalige Standort, eine Schule an der Ohmstraße, den brandschutzrechtlichen Bestimmungen nicht mehr gewachsen war. Für die nächsten Jahre war sie „gefühlt“ nicht mehr so gut besucht, man hatte viel Platz zum Durchstreifen. Inzwischen hat sich die Messe am neuen Standort gut etabliert und ist von der Autobahn aus sogar noch besser erreichbar. Parkplätze stehen auf dem Gelände der Kokerei Zollverein zur Verfügung, eine Entfernung, die gut zu bewältigen ist – außer man muss mit einem schweren Einkauf zurück zum Auto. 😉
Bevor die Messe ihre Toren öffnet, bilden sich oft lange Besucherschlangen. Aber in diesem Jahr war ich erst gegen 10:40 dort, trotzdem zog sich die Schlange bis zur Straße!! Dieser Eindruck hielt sich über den ganzen Tag. Die Messe war so gut besucht wie „in den alten Zeiten“, was man auch von den Organisatoren hören konnte.
Aber die ATT ist nicht nur Messe, sie dient auch als Begegnungsstätte. Die Hobby- und Amateurastronomen sind nicht sehr dicht gesät, deshalb bilden sich oft Freundschaften über große Entfernungen hinweg und dann ist die ATT ein Platz um sich zu verabreden, um Bekanntschaften und Freundschaften wieder aufzufrischen oder auch um neue zu finden.
Alles in Allem war es ein gelungener Tag und ein herzlicher Dank geht an das Organisationsteam um Claudia Henkel der Walter-Hohmann-Sternwarte in Essen für ihre großartige Organisation.
Der 30. März 2019 war in Deutschland und der Schweiz der Tag der Astronomie. Dieser Tag wird in jedem Jahr ausgerufen und vom VdS (Vereinigung der Sternfreunde) koordiniert. Die Organisation liegt bei den Vereinen und Mitwirkenden vor Ort.
Diesen Tag haben wir genutzt um unseren jungen Verein der Öffentlichkeit in Wilhelmshaven und Friesland vorzustellen. Dazu durften wir die Räumlichkeiten des Wattenmeer Besucherzentrums in Wilhelmshaven nutzen, die für unsere Zwecke ideal waren. Es stand ein großer Vortragsraum zur Verfügung und die Dachterrasse für die Teleskope. Dadurch konnten wir den interessierten Besuchern nicht nur die hautnahe Begegnung mit den Geräten sondern auch den einen oder anderen Blick auf die Sterne bieten. Zusätzlich stellten Mitarbeiter der Jade-Hochschule mehrere virtuelle Beobachtungsmöglichkeiten vor, die von Groß und Klein mit Begeisterung genutzt wurden.
Wir durften über 40 Besucher begrüßen, was für unseren kleinen Verein ein großer Erfolg war.
Besonders möchten wir dem Wattenmeer Besucherzentrum für die freundliche Unterstützung danken, die zu diesem Erfolg sehr beigetragen hat.