Unter Unidentifizierte Luftraumphänomene („Unidentified Aerial Phenomena“), kurz: „UAP“ werden in der Wissenschaft Phänomene verstanden, die sich überwiegend im Luftraum der Erde ereignen und für die es zunächst keine Erklärung zu geben scheint.

Die UAPs im weiteren Sinne, welche den größten Anteil der Sichtungen ausmachen,  können nach einer wissenschaftlichen Untersuchung auf bekannte natürliche Phänomene oder Objekte wie zum Bespiel astronomische Objekte (Sterne, Planeten, Meteore, etc.), elektrische Phänomene (Blitze, Kugelblitze, etc.), terrestrische Flugobjekte (Flugzeuge, Hubschrauber, Ballone, etc.), Lichtreflexionen, terrestrischen Raumflugobjekte (Raketen, Raumstationen, Satelliten, etc.) oder meteorologische Phänomene (Inversionswetterlagen, Halos, Wolken, etc.) zurückgeführt werden.

Bei UAPs im engeren Sinne, welche nur einen sehr kleinen Anteil ausmachen,  bleibt allerdings die Ursache selbst nach intensiver Untersuchung durch Experten und verhältnismäßig guter Datenlage, ungeklärt. Ein weiterer kleiner Anteil der gesichteten UAPs kann aufgrund unzureichender Daten nicht weiter geklärt werden.

Die Bezeichnung UAP wird zunehmend anstelle der Bezeichnung „Unidentifiziertes Flugobjekt“ („UFO“) verwendet. Der Begriff UFO wird von einem erheblichen Teil der Gesellschaft mit einem außerirdischen Flugobjekt assoziiert. Diese These wird jedoch nicht von der Wissenschaft favorisiert. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es bisher überhaupt noch keine Klärung zur Art des Phänomens, was durch den modernen Begriff UAP verdeutlicht werden soll.

Die Unidentifizierten Luftraumphänomene UAPs werden zunehmend von der Wissenschaft anerkannt und erforscht. Zur wissenschaftlichen Untersuchung dieser Phänomene muss zwischen UAPs bzw. UFOs im weiteren Sinne und im engeren Sinne unterschieden werden. Zunächst sind alle Objekte bzw. Phänomene im Luftraum, welche noch nicht identifiziert sind, UAPs bzw. UFOs im weiteren Sinne. Viele dieser Objekte lassen sich nach einer Untersuchung jedoch identifizieren und auf bekannte Phänomene zurückführen. Bei einigen Fällen ist die Datenlage so schwach, dass eine Untersuchung zu keinen Ergebnissen führen kann. Doch gibt es wenige Fälle, die auch nach einer wissenschaftlichen Analyse mit ausreichendem Datenmaterial nicht als bekannte Objekte oder Phänomene identifiziert werden können. In diesen Fällen können bekannte Objekte oder Phänomene als Erklärung ausgeschlossen werden. Bei diesen Phänomenen wird dann von UAPs bzw. UFOs im engeren Sinn gesprochen. Hier bedarf es einer weiteren wissenschaftlichen Untersuchung.

Die im Jahr 1977 gegründete „Groupe d’études et d’informations sur les phénomènes aérospatiaux non identifiés“ („GEIPAN“), auf Deutsch „Studiengruppe für Informationen über nicht identifizierte Luft- und Raumfahrtphänomene“, hat die Aufgabe, Berichte über unidentifizierte Luftraumphänomene zu sammeln, zu analysieren, zu archivieren und die Öffentlichkeit über die Ergebnisse zu informieren. Die GEIPAN ist heute eine Abteilung des Nationalen Zentrums für Raumfahrstudien („Centre national d’études spatiales“ kurz „CNES“) der Republik Frankreich. Sie ordnet alle Fälle – mittlerweile 2923, die online unter https://www.geipan.fr/en aufgeführt sind – in eine von vier Kategorien ein:

  • A (Phänomen perfekt identifiziert) 672 Fälle / 23 %
  • B (Phänomen wahrscheinlich identifiziert) 1176 Fälle / 40,2 %
  • C (Phänomen mangels Daten nicht identifizierbar) 976 Fälle / 33,4 %
  • D (Phänomen unidentifiziert) 99 Fälle / 3,4 %

Die Luftraumphänomene der Kategorie D konnten trotz ausreichender Datenlage nach einer Analyse nicht identifiziert werden. Genau diese Objekte bzw. Phänomene bedürfen einer weiteren wissenschaftlichen Untersuchung. Eine vergleichbare Einrichtung wie die GEIPAN gibt es in Deutschland nicht. Nur an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Lehrstuhl für Informatik VIII – Informationstechnik für Luft- und Raumfahrt, werden UAPs erforscht.  Es gibt allerdings verschiedene Organisationen auf privater Basis (Vereine), welche sich mit der Thematik beschäftigen. Dies sind die MUFON CES, die „Deutschsprachige Gesellschaft für UFO-Forschung“ („DEGUFO“) und die „Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens e.V.“ („GEP“). Gemeinsam betreiben diese die „UFO-Datenbank – Erfassung und Archivierung von UFO-Sichtungen“ (ufo-db.com). Sichtungen können diesen Vereinigungen oder der deutschen Flugsicherung gemeldet werden.

Aus Sicht der Wissenschaft können bisher nur folgende Aussagen getroffen werden: „Bei einem kleinen Anteil aller untersuchten Fälle kann das Objekt bzw. Phänomen trotz ausreichender Datenlage nach einer Untersuchung nicht identifiziert werden. Es handelt sich aufgrund des Untersuchungsergebnisses um ein unidentifiziertes Flugobjekt bzw. Luftraumphänomen. Eine Erklärung dafür gibt es derzeit noch nicht.“ Diese Sicht wird durch verschiedene staatliche und nichtstaatliche Projekte zur Untersuchung von Unidentifizierten Laufraumphänomenen bestätigt. Aus diesem Grunde haben verschiedene staatliche und nichtstaatliche Institutionen mit einer wissenschaftlichen Erforschung des Phänomens begonnen. Dazu gehören unter anderem die NASA und das Verteidigungsministerium der USA.

Aus der speziellen Sicht der Astrophysik muss daher ein Punkt ganz klar hervorgehoben werden. Es gibt keinen Anhaltspunkt für die Art und Herkunft der unidentifizierten Objekte. Es gibt insbesondere keinen Beweis für eine außerirdische Herkunft oder Ursache. Die Schlussfolgerung „UAPs“ bzw. „UFOs“ sind außerirdische Raumschiffe ist daher nach dem jetzigen Stand der Forschung unwissenschaftlich und daher falsch. Allerdings kann eine außerirdische Herkunft oder Ursache auch nicht ausgeschlossen werden. Die Frage nach der Art der Objekte bzw. Phänomene ist noch völlig offen und ungeklärt.

Grundsätzlich bleiben folgende Möglichkeiten für die Art des Phänomens:

  • Unbekanntes terrestrisches Naturphänomen
  • Unbekanntes terrestrisches künstliches Objekt
  • Unbekanntes exterrestrisches Naturphänomen
  • Unbekanntes exterrestrisches künstliches Objekt

Mit moderner Beobachtungstechnik sollen nun gezielt Unidentifizierte Luftraumphänomene mit wissenschaftlichen Methoden untersucht werden. Ziel muss es sein die Erforschung der UAPs zu etablieren und auszuweiten, um deren Art objektiv-wissenschaftlich zu klären.